Zu Christina Kubisch essay cv
[Helga de la Motte-Haber]: Viele Themen hat Christina Kubisch in ihren Installationen seit 1989 angeschnitten: Natur und Technik mit Installationen in Wäldern und wispernden Bäumen, die Stille spielt in vielen ihrer Arbeiten eine Rolle, das Verhältnis von Drinnen und Draußen, und besondere Räume und Orte. Die Materialien sind ebenso vielfältig. Sie respektieren nicht die Grenzen der Institution der traditionellen Kunst, was angesichts der Doppelausbildung von Christina Kubisch – Bildende Kunst und Musik – vielleicht nicht überrascht, aber grundsätzlicher in einen Prozess der Autonomisierung aller Bereiche der Kunst eingebettet ist. Das Auffinden des verwendeten Materials ist in den kreativen künstlerischen Prozess hineingezogen. Es kann optischer oder akustischer Natur oder beides sein.
Lichthimmel 2006, Gasometer Oberhausen, Licht-Klang-Raum © Wolfgang Volz

Es gibt ein Gemeinsames in den Arbeiten: Christina Kubisch rückt bekannte Räume, Dinge oder Ereignisse in die Ferne, um sie uns nahe zu bringen. Dabei bedient sie sich oft einer doppelten Dialektik. Denn das Verrücken geschieht oft so, dass sie uns eine Ansicht präsentiert, die sich leicht in die gängigen Wahrnehmungsschemata einfügt. Lautsprecher, die optisch an Naturerscheinungen oder Bilder erinnern, Klänge, gar Sprache, die gar nicht elektronisch wirken. Es wird etwas präsentiert, auf das man sich einlassen muss, um Reflexivität und Beunruhigung zu erfahren. Eine wichtige Inspirationsquelle sind Räume und Orte, die öffentlich/historisch oder alltäglich sein können, die wir aber gar nicht wahrnehmen, selbst dann nicht, wenn es Orte des Gedenkens sein sollten […] Es gibt zwei Arten von Evidenz in den Arbeiten von Christina Kubisch, mit ihrer fernen Nähe und nahen Ferne: eine optisch-akustische Präsenz von handwerklich-präziser neuer Raumgestaltung, eine Gegenwart von Kunst. Aber neben dieser Evidenz des Gegenwärtigen ereignet sich auch eine Vergegenwärtigung: presence und presentness. Letzteres ist nicht nur das Gegenwärtigsein historischer Spuren in einem Glockenturm beispielsweise, sondern der gleichzeitige Bezug zu meiner subjektiven Wahrnehmung. Subjektive Vergegenwärtigung, Nähe und Ferne, ergeben sich nur in meiner Anschauung. Im komplizierten Wechselspiel von Nähe und Ferne gewinnt die Kunst wieder etwas, was man verloren glaubte: nämlich den Glanz einer Aura.
[ Helga de la Motte-Haber, Auszug aus der Eröffnungsrede der Ausstellung »Dreiunddreißig Felder«, singuhr – hœrgalerie in parochial, Berlin 2002]
Adel Abdessemed/Silvia Ocougne
Dave Allen
Alfred Behrens
Maria Blondeel
Reinhard Blum/Uwe Bressnik
Jens Brand
Candice Breitz
Building Transmissions & Douglas Park
Janet Cardiff/George Bures Miller
Nicolas Collins
Alvin Curran
Joanna Dudley
[dy'na:mo]
Ulrich Eller
David First
Nina Fischer/Maroan el Sani & Robert Lippok
Terry Fox
Bernhard Gál
Seppo Gründler
Gut & Rist aka Gutarist
Carl Michael von Hauswolff & freq_out orchestra
Susan Hiller
Robert Jacobsen
Rolf Julius
Georg Klein/Steffi Weismann
Katjia Kölle
Christina Kubisch
Hans Peter Kuhn
Tilman Küntzel
Kalle Laar
Donatella Landi
Bernhard Leitner
Aernout Mik
Robin Minard
Ricardo Miranda Zuñiga
Helen Mirra
Michael Muschner
Carsten Nicolai
Andreas Oldörp
Finnbogi Pétursson
Werner Reiterer
Robin Rimbaud aka scanner
Julian Rosefeldt
Klara Schilliger/Valerian Maly
society of algorithm [Guy van Belle/Akihiro Kubota]
Jan-Peter E.R. Sonntag
tamtam [Sam Auinger/Hannes Strobl]
Ana Torfs
Edwin van der Heide
Maurice van Tellingen
Stephen Vitiello
Kris Vleeschouwer
Heinz Weber
Achim Wollscheid
Miki Yui
Artur Zmijewski

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