sonambiente_diskurs mit theoretischen Debatten im tesla salon und die sonambiente_filmreihe im Filmkunsthaus Babylon ergänzen das Programm. Die sonambiente_website stellt netzspezifische Projekte vor und dokumentiert das Festival. Das 400 Seiten starke sonambiente_katalogbuch enthält neben der Vorstellung der beteiligten Künstler und ihrer Projekte einen umfangreichen wissenschaftlichen Teil mit 25 Originalbeiträgen zu theoretischen Fragen akustischer Kunst.
sonambiente interpretiert die Stadt als reales Klangkunstwerk. Das Kunsterlebnis wird den Menschen gleichsam als Stadterlebnis vermittelt und umgekehrt. Mit künstlerischen Setzungen an Originalschauplätzen und gefundenen OrtenÎ im zentralen Stadtraum Berlins sucht das Festival auch eine kritische Reflexion der Stadtentwicklung. Mit voller Absicht ist sonambiente in zeitlicher Ummantelung der Fu§ball-Weltmeisterschaft platziert. Die akustischen Rituale massenhafter Fu§ballleidenschaft verleihen der Stadt als Klangkunstwerk eine besondere Färbung. Einige Künstler nehmen den Doppelpass zwischen Fu§ball und Kunst spielerisch auf. Au§erdem lädt das Festival in das Haus der Berliner Festspiele zur sonambiente_public viewing world cup sound art lounge ein, wo sämtliche Fu§ballspiele in künstlerischer Umrahmung und Bearbeitung live übertragen werden. Berlin als eines der international wichtigsten Zentren für Klangkunst war 1996 zum ersten Mal Austragungsort von sonambiente, als die Akademie der Künste im Rahmen ihrer 300-Jahrfeier das Festival mit gro§em Erfolg durchführte. Durch die gemeinsame Trägerschaft von Akademie der Künste und Berliner Festspiele bei sonambiente berlin 2006 lebt eine historisch bewährte Partnerschaft wieder auf, die mit der Realisation der für die grenzüberschreitenden Künste wegweisenden Ausstellung Für Augen und Ohren von RenŽ Block und Nele Hertling im Jahr 1980 schon einmal für Furore gesorgt hat.
Allen mitwirkenden Künstlern, den Unterstützern, kooperierenden und fördernden Institutionen, allen Mitarbeitern und Helfern sei herzlich für ihr Engagement gedankt. Besonders gebührt dieser Dank dem Hauptstadtkulturfonds, aus dessen Mitteln das Vorhaben ermöglicht wird, und der Polnischen Botschaft in Berlin, die zum Abschluss des Deutsch-Polnischen Kulturjahres ihre ehemaligen Botschaftsräume Unter den Linden zugänglich macht. Wir freuen uns auf viele offene Augen und Ohren.
Matthias Osterwold Georg Weckwerth