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Ulrich Eller Modellhafte Inszenierungen

Klänge und Geräusche sind heute als initiatorischer Faktor in den aktuellen künstlerischen und technischen Entwicklungen zeitgenössischer Kunst wie selbstverständlich integriert. Nicht nur im Verhältnis zu anderen Medien und Ausdrucksformen, sondern auch unabhängig davon subsumiert mein Lehrangebot ein facettenreiches Spektrum zwischen Musik und Bildender Kunst, sucht die Nähe zu Objekt, Skulptur und Installation und trägt gleichzeitig wesentliche Tendenzen der Loslösung von Verortungen sowie vom Werkbegriff in der Kunst in sich. Seit der Einrichtung meiner Klasse in der Freien Kunst an der Hochschule für Bildende Künste (HBK) Braunschweig wurde das Fach Klangskulptur/Klanginstallation kontinuierlich ausgebaut. Heute bestehen sehr gute Möglichkeiten zu ebenso weitreichenden wie intensiven Studien mit der akustischen Kunst sowie für Experimente und Forschungen im Bereich des Hörens.
Meine Lehre umfasst sowohl den Schwerpunkt Klang im Bezugsfeld zu Raum, Material und Form, sowie die akustische Studioarbeit im Rahmen des neuen Hörspiels und für das digitale Datennetz. Das Studium geht entsprechend weit über die reine Klangerzeugung hinaus. Der Bogen spannt sich von der vielfältigen Materialerfahrung im Umgang mit plastischen Elementen und der Resonanzfähigkeit von Architektur bis zur Erzeugung elektronischer Klangbearbeitungen. Die breite Streuung des Angebots und das ausgeprägte inhaltliche Interesse der Studierenden führten in der Vergangenheit zu bemerkenswerten Ergebnissen. Die Auswahl verdeutlicht beispielhaft wie sich gegenwärtig die Berücksichtigung des Akustischen in der Bildenden Kunst darstellen kann, wobei es ein wesentliches Anliegen ist, modellhafte Inszenierungen für die Wahrnehmung mit Ohr und Auge zu schaffen und dabei Hören und Sehen so zu verknüpfen, dass neue Erfahrungen möglich werden.