Christina Kubisch Gelehrte Klänge zurück
Das Tonstudio der HBKsaar wurde von mir anlässlich meiner Berufung im Jahr 1994 gegründet als eines der ersten elektronischen Studios an einer deutschen Kunsthochschule. Heute hat sich das anfangs auch innerhalb der Hochschule noch umstrittene Studio zu einer festen Institution entwickelt, an der nicht nur die Studenten der Kunsthochschule sondern auch die der saarländischen Musikhochschule ihre Kurse machen. Zwischen Freier Kunst, Design und Musik ist ein Klima der Kommunikation und des gegenseitigen Austausches entstanden, das neue Ideen und Zusammenarbeiten ermöglicht.
Wer im Tonstudio selbstständig arbeiten will, muss einen Einführungskurs machen und kann zusätzlich weitere Kurse zu audiorelevanten Themen belegen, die von dem Leiter des Studios, Stefan Zintel, angeboten werden. Das Studio ist aber auch Ort der Produktion für alle, die sich schwerpunktmäßig mit Klangkunst, Video, Film, Sounddesign und Musik beschäftigen.
Meine Studenten sind meist Grenzgänger. Es sind oft Musiker, die trotz aller Begabung nicht die Kriterien für die traditionelle Aufnahmeprüfung an einer Musikhochschule erfüllen (wollen). Ebenso kommen schon klassisch ausgebildete Musiker (vor allem Sänger) an die Kunsthochschule, um eine Zweitstudium zu machen.
Momentan habe ich u.a. eine Sängerin, einen Bildhauer, einen strikten Konzeptkünstler, eine Geologin, einen Rockmusiker, einen traditionell geschulten koreanischen Musiker in meiner Klasse. Eine Gruppe von Individualisten, die sich alle für Klang interessieren, aber alle in anderer Art und Weise. Wichtig in der Lehre ist mir neben Vorlesungen zur zeitgenössischen Musik und Klangkunst, die ich regelmäßig gebe, die praktische künstlerische Erfahrung: raus aus dem Akademiebetrieb und tatsächlich Kabel und Stecker, Lautsprecher und Verstärker, Computer und selbstgebaute Elektronik dort zu verlegen, wo kein Schutzraum mehr besteht. Dann verschieben sich die Prioritäten: Eine fehlende Steckdose kann plötzlich ein größeres Problem sein als das Audiofile, an dem man schon seit Tagen gebastelt hat.
Die teilnehmenden Studenten bei sonambiente haben in dieser Hinsicht bereits Erfahrung. Eine Gesamtausstellung der Klasse für audio-visuelle Kunst in der Fruchthalle Kaiserslautern wird im Mai 2006 der Auftakt für eine Reihe von orts- und raumbezogenen Arbeiten mit Klang sein, die in diesem und dem nächsten Jahr in Deutschland, Rumänien und Luxemburg stattfinden werden.

Adel Abdessemed/Silvia Ocougne
Dave Allen
Alfred Behrens
Maria Blondeel
Reinhard Blum/Uwe Bressnik
Jens Brand
Candice Breitz
Building Transmissions & Douglas Park
Janet Cardiff/George Bures Miller
Nicolas Collins
Alvin Curran
Joanna Dudley
[dy'na:mo]
Ulrich Eller
David First
Nina Fischer/Maroan el Sani & Robert Lippok
Terry Fox
Bernhard Gál
Seppo Gründler
Gut & Rist aka Gutarist
Carl Michael von Hauswolff & freq_out orchestra
Susan Hiller
Robert Jacobsen
Rolf Julius
Georg Klein/Steffi Weismann
Katjia Kölle
Christina Kubisch
Hans Peter Kuhn
Tilman Küntzel
Kalle Laar
Donatella Landi
Bernhard Leitner
Aernout Mik
Robin Minard
Ricardo Miranda Zuñiga
Helen Mirra
Michael Muschner
Carsten Nicolai
Andreas Oldörp
Finnbogi Pétursson
Werner Reiterer
Robin Rimbaud aka scanner
Julian Rosefeldt
Klara Schilliger/Valerian Maly
society of algorithm [Guy van Belle/Akihiro Kubota]
Jan-Peter E.R. Sonntag
tamtam [Sam Auinger/Hannes Strobl]
Ana Torfs
Edwin van der Heide
Maurice van Tellingen
Stephen Vitiello
Kris Vleeschouwer
Heinz Weber
Achim Wollscheid
Miki Yui
Artur Zmijewski

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