Zu Katjia Kölle | essay | cv |
In den letzten Jahren sind zunehmend ortsbezogene Arbeiten in den Vordergrund
getreten. Die klingenden, leuchtenden und manchmal auch von Duft durchzogenen
Räume sind eher zurückhaltend, dem Flüchtigen verschrieben. Unmarkierte
Räume werden markiert und Orte generiert: Ein kleiner Fahrstuhl wird zum
Klangraum für nur wenige; in einer Bibliothek entsteht ein kleines Klanguniversum
für jeweils nur eine Person [Hörbüchlein]; ein auditiver Fries
an der Außenwand eines Gebäudes verwandelt den Platz davor in einen
Klangraum [alles Arbeiten aus dem Projekt Klangnetz Schleswig-Holstein 2002].
Markante Orte werden auch verwandelt. In Frozen [Klangkunst-Festival Unna 2003]
hat Katja Kölle einen Marktplatz durch klingende Glasscheiben, ein großes
Feld kleiner leuchtender Kuben und zarten Blütenduft vor allem nachts ins
Reich der Poesie versetzt. Orten, die dem Wandel der Zeiten und den Fehlern
der Stadtplaner besonders ausgesetzt waren, erarbeitet sie quasi-archäologisch,
topographisch – für begrenzte Zeit – Modelle neuer Identität
[Marly oder die Stadt als Klangkabinett 2004].
Ihr spezifischer Umgang mit den unterschiedlichen Medien erscheint oft leicht und oftmals spielerisch und nur auf das Erleben ausgerichtet. Doch dahinter wirkt ein unbedingter Wille zur Form und eine Neigung zur konzeptuellen Vernetzung, nicht nur der verschiedenen medialen Ebenen, sondern auch der verschiedenen Räume und Orte in ihre nächste Umgebung.
Blickfänger fürs Auge bringen Klänge ins Bewusstsein, akzentuieren Orte. Gefühltes, Getastetes bringt Klang hervor und generiert Raum [Staccato 2004/06]. Feine Gerüche sensibilisieren für Farben und Formen, über die räumliche Bezüge erfahrbar werden. Es verwundert nicht, dass Katja Kölle ihr künstlerisches Credo jüngst in einem vierstimmigen Gesang über Schottische Gärten versteckte. Denn, neben den viel zitierten Meilensteinen einer intermedialen Kunst, ist es vor allem die Gartenkunst, die spezifische Orte schafft, in denen Klangliches und Visuelles nicht mehr auseinanderdriftet, die zugleich Bühnen, Inszenierungen, verwunschene Orte, Wahrnehmungslabyrinthe und strenge Geometrien sein können.
Ihr spezifischer Umgang mit den unterschiedlichen Medien erscheint oft leicht und oftmals spielerisch und nur auf das Erleben ausgerichtet. Doch dahinter wirkt ein unbedingter Wille zur Form und eine Neigung zur konzeptuellen Vernetzung, nicht nur der verschiedenen medialen Ebenen, sondern auch der verschiedenen Räume und Orte in ihre nächste Umgebung.
Blickfänger fürs Auge bringen Klänge ins Bewusstsein, akzentuieren Orte. Gefühltes, Getastetes bringt Klang hervor und generiert Raum [Staccato 2004/06]. Feine Gerüche sensibilisieren für Farben und Formen, über die räumliche Bezüge erfahrbar werden. Es verwundert nicht, dass Katja Kölle ihr künstlerisches Credo jüngst in einem vierstimmigen Gesang über Schottische Gärten versteckte. Denn, neben den viel zitierten Meilensteinen einer intermedialen Kunst, ist es vor allem die Gartenkunst, die spezifische Orte schafft, in denen Klangliches und Visuelles nicht mehr auseinanderdriftet, die zugleich Bühnen, Inszenierungen, verwunschene Orte, Wahrnehmungslabyrinthe und strenge Geometrien sein können.