Jan-Peter E.R. Sonntag essay cv
N modern minimal disco 1995/2006 Exhibition
Akademie der Künste am Pariser Platz
Installation Edelstahlsockel mit Subsonic-Transducern+geschlossener Kopfhörer+4 Hochleistungsstroboskope+digitale Steuertechnik+Verstärker.
Dank an Jörg Spix und Thomas Plöntzke.
Skizze: Jan-Peter E.R. Sonntag
N modern minimal disco wurde optisch und akustisch speziell in Bezug zur Architektur der Berliner Akademie der Künste (AdK) entwickelt:Vor einer Spiegelwand im Foyer der AdK, auf ihrer schiefen Ebene, steht ein Edelstahlsockel, und über ihm hängt ein Kopfhörer an einem Ventilator. Vier Hochleistungsblitze leuchten die wie ein Filmoder Foto-Setting wirkende Inszenierung aus. Eine Ausstellungshostess weist den Besucher in die N modern minimal disco ein. Sich spiegelnd, auf dem Podest stehend und durch die Kopfhörer in einen akustisch paradoxen Erfahrungsraum eintauchend, ist er separiert, aber zugleich exponiert. Genaue Berechnungen des Foyers erlaubten die Spiegelung des Raumvolumens in einem kreisenden, endlos aufsteigenden virtuellen Wind (analog einer Shepard-Tonleiter).Teile des akustischen Pulses werden als körperliche Vibrationen auf den Besucher übertragen, der so zu einem Teil der Arbeit wird. Wie bei M.C. Eschers Grafik Endlose Treppe schafft das spiralförmig ansteigende Rauschen, metrisiert durch einen scheinbar accelerierenden Basspuls, ein Wahrnehmungsparadoxon. Der geschlossene Kopfhörer erlaubt es außerdem, an beide Hirnhemisphären, von jedem Ohr einzeln, Signale zu übermitteln: Durch Laufzeitverschiebungen gleicher Wellenmuster wird ein virtueller Raum wahrgenommen. Der Körper des Besuchers verliert sich in einem kontinuierlich, endlos sich beschleunigenden Raum, der kontrapunktiert wird von der Stimme des Künstlers David Maas, der seine Erfahrungen bei der ersten Installation auf einem Rave in San Francisco, beschreibt: »Step inside/ body’s part of the art/ don’t worry/ art don’t mind/ hardware makes it irreproducible/ in there«. Ich denke, dass mich die Erzeugung von Zuständen in Räumen mehr interessiert als das Schaffen von Gegenständlichem.Kunst und Musik sind komplexe, zuweilen tautologische Code-Systeme. So definiert sich modern minimal disco weniger als eine hybride Form, sondern es bewirkt eine sinnliche Erfahrung der Unfassbarkeit.
Adel Abdessemed/Silvia Ocougne
Dave Allen
Alfred Behrens
Maria Blondeel
Reinhard Blum/Uwe Bressnik
Jens Brand
Candice Breitz
Building Transmissions & Douglas Park
Janet Cardiff/George Bures Miller
Nicolas Collins
Alvin Curran
Joanna Dudley
[dy'na:mo]
Ulrich Eller
David First
Nina Fischer/Maroan el Sani & Robert Lippok
Terry Fox
Bernhard Gál
Seppo Gründler
Gut & Rist aka Gutarist
Carl Michael von Hauswolff & freq_out orchestra
Susan Hiller
Robert Jacobsen
Rolf Julius
Georg Klein/Steffi Weismann
Katjia Kölle
Christina Kubisch
Hans Peter Kuhn
Tilman Küntzel
Kalle Laar
Donatella Landi
Bernhard Leitner
Aernout Mik
Robin Minard
Ricardo Miranda Zuñiga
Helen Mirra
Michael Muschner
Carsten Nicolai
Andreas Oldörp
Finnbogi Pétursson
Werner Reiterer
Robin Rimbaud aka scanner
Julian Rosefeldt
Klara Schilliger/Valerian Maly
society of algorithm [Guy van Belle/Akihiro Kubota]
Jan-Peter E.R. Sonntag
tamtam [Sam Auinger/Hannes Strobl]
Ana Torfs
Edwin van der Heide
Maurice van Tellingen
Stephen Vitiello
Kris Vleeschouwer
Heinz Weber
Achim Wollscheid
Miki Yui
Artur Zmijewski

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