Janet Cardiff/George Bures Miller | essay | cv |
Opera for a small room 2005 Exhibition
Akademie der Künste am Pariser Platz
Mixed-Media-Installation, Klang und Lichtsynchronisation; Dauer: 20′ (Loop).
Konstruktion: Kyle Miller Song: Roadkill Crow Komposition und Stimme: George Bures Miller Gitarre, Schlagzeug, Abmischung: Titus Maderlechner Bassgitarre, Orgel, Orchestrierung: Tilman Ritter Mit freundlicher Genehmigung der Künstler und der Galerie Barbara Weiss, Berlin und der Luhring Augustine Gallery, New York.
Mixed-Media-Installation, Klang und Lichtsynchronisation; Dauer: 20′ (Loop).
Konstruktion: Kyle Miller Song: Roadkill Crow Komposition und Stimme: George Bures Miller Gitarre, Schlagzeug, Abmischung: Titus Maderlechner Bassgitarre, Orgel, Orchestrierung: Tilman Ritter Mit freundlicher Genehmigung der Künstler und der Galerie Barbara Weiss, Berlin und der Luhring Augustine Gallery, New York.
© Janet Cardiff & Georges Bures Miller, Foto: Markus Tretter
R. Dennehy verbrachte den Großteil seines Lebens in Salmon Arm,
British Columbia, Kanada. Bis auf die Tatsache, dass er Opernplatten gesammelt
hat, ist über ihn nicht viel bekannt. Besonders die großen Tenöre
hatten es ihm angetan. Das wissen wir nur, weil wir seine gesamten Schallplatten
(die alle mit seinem Namen versehen waren) in einem Secondhand-Laden in
Salmon Arm gekauft haben. Annähernd hundert Schallplatten.
Was uns hier interessiert, ist das Nebeneinander verschiedener kultureller
Sphären, von großer Oper und der kleinen Westernstadt, in der
R. Dennehy sein Leben verbrachte. Woran dachte er, während er diese
Schallplatten hörte, die in fremden Städten am anderen Ende der
Welt aufgenommen worden waren? War er ein ausgebildeter Sänger? Wollte
er an die Oper? Wurde er von einer Geliebten verlassen und fand Trost in
der Musik? Träumte er davon, jene weit entfernten Opernhäuser
eines Tages zu besuchen? Wir stellen uns vor, wie er zu den Platten singt
und so seine eigene von Raum und Zeit losgelöste Oper erschafft.
Wir entwarfen also einen kleinen Raum für die Oper seines Lebens. Es
gibt 24 alte Lautsprecher, aus denen Lieder, verschiedene Klänge und
Arien und Gelegenheits-Popsongs erklingen. Fast zweitausend Schallplatten
sind im ganzen Raum verteilt, und acht Plattenspieler schalten sich roboterartig
und synchron zum Soundtrack ein und aus.