Robin Rimbaud aka scanner essay cv
52 Spaces 2002–2006 Film/Performances
Filmkunsthaus Babylon Rosa-Luxemburg-Straße 15.7. 20:00
Klang/Musikperformance mit Videoprojektion 52 Spaces entstand als Auftragswerks der British School in Rom anlässlich des 90. Geburtstags von Michelangelo Antonioni. In Zusammenarbeit mit dem Filmkunsthaus Babylon.
52 Spaces 2002–2006, Videostill, © scanner
In 52 Spaces kommen Klänge der Stadt Rom und Teile aus dem Film The Eclipse (L’Eclisse) [1962] von Michelangelo Antonioni zum Einsatz. So entsteht ein Soundtrack vom Bild einer Stadt, herausgelöst aus der Zeit, anonym und surreal. Antonioni, der das Kino der 60er und 70er Jahre mit seinen Filmen Blowup [1966] und Zabriskie Point [1970] wesentlich geprägt hat, geht es in seinen Filmen um die kleinen Einzelheiten im Leben. Mit L’Eclisse als Inspirationsquelle versucht Scanner die Erinnerung an den Klang und die Schauplätze des Films mit seiner eigenen Erfahrung von Rom, wo die Arbeit auch entstand, zusammenzubringen. Das Ergebnis ist eine aus verliebten Gesprächen, musikalischen Fragmenten und urbanen Klangbildern herausdestillierte Erzählung. Scanner wählt eine Reihe von 52 Einzelbildern vom Schluss des Films aus und verlangsamt sie zu einer Art mnemonischer Diashow. Begleitet wird diese Bilderreihe von ausgewählten Klängen aus dem Film, bearbeitet mit funkelnden Melodiefetzen aus der Original-Filmmusik. Auf diese Weise entsteht eine komplexe und mysteriöse Chronik. Scanner eröffnet einen Raum der Kontemplation und Reflektion, er lässt den Soundtrack eine imaginäre Geschichte erzählen. L’Eclisse skizziert den Anfang vom Ende, ruft ein Gefühl des Verlustes hervor, suggeriert, dass die moderne industrielle Gesellschaft die emotionalen zwischenmenschlichen Bindungen auszulöschen droht. Im Wesentlichen geht es um die Beziehung zwischen einem Mann und einer Frau, um die Leere ihrer Zuneigung, dich sich widerspiegelt in der prototypischen Metropole. Dem Publikum bietet sich nun ein akustischer Reflex von Antonionis Filmklassiker, in Obertönen, lautlosen Stimmen und Klangeffekten. In seiner Performance rekonstruiert Scanner seine Sicht auf die Charaktere, zeigt, wie sie eins sind mit ihrer physischen Umgebung und dass wir ohne den Klang ihre Geschichte gar nicht nachzuvollziehen könnten. 52 Spaces fängt diese Momente ein, spielt mit ihnen und gibt sie ins allgemeine Bewusstsein zurück: eine Archäologie persönlicher Erfahrungen und verpasster Gelegenheiten, die eine eben vergessene Vergangenheit in unserer digitalen Zukunft wieder zusammenfügt. [Robin Rimbaud]
Adel Abdessemed/Silvia Ocougne
Dave Allen
Alfred Behrens
Maria Blondeel
Reinhard Blum/Uwe Bressnik
Jens Brand
Candice Breitz
Building Transmissions & Douglas Park
Janet Cardiff/George Bures Miller
Nicolas Collins
Alvin Curran
Joanna Dudley
[dy'na:mo]
Ulrich Eller
David First
Nina Fischer/Maroan el Sani & Robert Lippok
Terry Fox
Bernhard Gál
Seppo Gründler
Gut & Rist aka Gutarist
Carl Michael von Hauswolff & freq_out orchestra
Susan Hiller
Robert Jacobsen
Rolf Julius
Georg Klein/Steffi Weismann
Katjia Kölle
Christina Kubisch
Hans Peter Kuhn
Tilman Küntzel
Kalle Laar
Donatella Landi
Bernhard Leitner
Aernout Mik
Robin Minard
Ricardo Miranda Zuñiga
Helen Mirra
Michael Muschner
Carsten Nicolai
Andreas Oldörp
Finnbogi Pétursson
Werner Reiterer
Robin Rimbaud aka scanner
Julian Rosefeldt
Klara Schilliger/Valerian Maly
society of algorithm [Guy van Belle/Akihiro Kubota]
Jan-Peter E.R. Sonntag
tamtam [Sam Auinger/Hannes Strobl]
Ana Torfs
Edwin van der Heide
Maurice van Tellingen
Stephen Vitiello
Kris Vleeschouwer
Heinz Weber
Achim Wollscheid
Miki Yui
Artur Zmijewski

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