Christina Kubisch | essay | cv |
The Royal Tree 2006 Exhibition
Eiche am ehemaligen Nationaldenkmal am Schlossplatz
Vierzehn Klänge und ein Baum Solargesteuerte Klanginstallation; 14 Hochtöner, 14 Solarpaneele, 14 elektronische Steuermodule, elektrisches Kabel. Dauer: permanent Technische Leitung: Ing. Manfred Fox. In Zusammenarbeit mit der Berliner Schlossfreiheit e.V.
Eiche am ehemaligen Nationaldenkmal am Schlossplatz
Vierzehn Klänge und ein Baum Solargesteuerte Klanginstallation; 14 Hochtöner, 14 Solarpaneele, 14 elektronische Steuermodule, elektrisches Kabel. Dauer: permanent Technische Leitung: Ing. Manfred Fox. In Zusammenarbeit mit der Berliner Schlossfreiheit e.V.
An der Schleusenbrücke am Schlossplatz,
unterhalb des ehemaligen Nationaldenkmals von Kaiser Wilhelm, vis-à-vis
des ehemaligen Staatsratsgebäudes, dem ehemaligen Palast der Republik
gegenüber steht eine große Eiche. Sie ist der einzige alte Baum
in der Umgebung.
Zwischen seinen Ästen und Blättern werden 14 bronzefarbene Hochtöner
befestigt, ein leuchtender Schmuck im Grün. Auf dem Dach eines nahe
gelegenen orangefarbenen Baucontainers stehen 14 Solarpaneele mit schwarzer
Oberfläche. Die elektrische Energie, die die Solarzellen erzeugen,
wird jeweils an ein elektronisches Steuermodul geleitet, das wiederum mit
je einem Lautsprecher verbunden ist. Je nach Lichtintensität erzeugen
die Module wechselnde Klänge, die über die Hochtöner im Baum
erklingen. Die Klänge folgen dem Zeitrhythmus der Natur, richten sich
nach den verschiedenen Tages und Nachtzeiten, Licht und Schatten, der Wetterlage.
Manchmal klingen sie wie Vögel, manchmal wie Insekten, manchmal auch
wie Handys. Licht wird hörbar, Natur und Technik verbinden sich. Es
ist durchaus möglich, dass im Laufe der Zeit die echten Vögel
und ihre elektronischen Partner in einen Dialog treten.
Auf einem Platz, der immer noch historisch aufgeladen ist, ist die spielerische
und von den Launen der Natur abhängige Komposition ein Kontrapunkt
zu dem Gewicht von Monumentalbauten und preußischer Macht. Ein Kunstwerk,
das kein Podest braucht, nicht Tonnen wiegt und so fragil ist wie das Gleichgewicht
der Natur selbst.