Ricardo Miranda Zuñiga | essay | cv |
Public Broadcast Cart 2003–2006 radio/cooperations
Alexanderplatz und tesla im Podewils'schen Palais
Peformance Einkaufswagen, Mikrofon, Laptop (WLAN), SoundCard, Verstärker, Lautsprecher, UKW-Minisender. In Zusammenarbeit mit tesla-berlin e.V. und radioeinszueins.
Alexanderplatz und tesla im Podewils'schen Palais
Peformance Einkaufswagen, Mikrofon, Laptop (WLAN), SoundCard, Verstärker, Lautsprecher, UKW-Minisender. In Zusammenarbeit mit tesla-berlin e.V. und radioeinszueins.
Für seinen Public Broadcast Cart,
eine Arbeit, die Miranda Zúñiga 2003 anlässlich der »Wireless
Lab Park Days« in New York konzipierte, verwandelte er einen herkömmlichen
Einkaufswagen in einen mobilen Radiosender. Die Übertragung besetzt
drei verschiedene Räume: den unmittelbaren Hörbereich um den Einkaufswagen
herum (über die Lautsprecher, die am Wagen befestigt sind); eine Radiofrequenz
(in Berlin über die Radioinitiative »radioeinzueins« zu
hören); und eine Online-Radioübertragung (in Berlin auf der »sonambiente«-Website).
Während des »sonambiente«-Festivals sammelt er mit seiner
mobilen Radiostation alle möglichen akustische Ereignisse, Kommentare,
Musiken. Die Besucher, alle, die dem Public Broadcast Cart begegnen, sind
zur aktiven Teilnahme aufgefordert und können für die drei Sendebereiche
ihr eigenes Radioprogramm gestalten.
Public Broadcast Cart entstand im Kontext des politischen Kampfes gegen
die zunehmende Monopolisierung und Regulierung der US-amerikanischen Medien
durch die »Federal Communication Commisssion« und bezieht aus
diesem Zusammenhang seine spezifisch politische Bedeutung. Aber die Arbeit
ist auch ein Schnittpunkt, wo sich das explizit Politische mit dem Potential
einer gesteigerten Subjektivität trifft. Das erzeugt eine subtile Spannung,
die noch verstärkt wird durch das Objekt selbst, das als Ort der Interaktion
dient, den Einkaufswagen, der das Utopische des Projekts tatsächlich
als vergänglich und buchstäblich »obdachlos« markiert.
Der Public Broadcast Cart ist eine utopische Geste, die zugleich die Absurdität
der Situation betont.
[Ryan Griffis]