Julian Rosefeldt | essay | cv |
The Soundmaker / Trilogy of Failure (Teil 1) 2004 Exhibition
Akademie der Künste am Hanseatenweg
Dreikanalige Filminstallation [gefilmt auf Super 16 mm, übertragen auf DVD, 16:9, Dauer eines Loops: 37′] Mit freundlicher Genehmigung von Thyssen-Bornemisza Art Contemporary,Wien, und der Galerie Arndt & Partner Berlin, Zürich.
Akademie der Künste am Hanseatenweg
Dreikanalige Filminstallation [gefilmt auf Super 16 mm, übertragen auf DVD, 16:9, Dauer eines Loops: 37′] Mit freundlicher Genehmigung von Thyssen-Bornemisza Art Contemporary,Wien, und der Galerie Arndt & Partner Berlin, Zürich.
Die Arbeit The Soundmaker besteht aus
drei Projektionen. Während die beiden äußeren einen Geräuschemacher
aus zwei unterschiedlichen Kameraperspektiven in seinem beengten, improvisierten
Tonstudio zeigen, ist in der mittleren Projektion die Szene zu sehen, für
die die Geräusche erzeugt werden. Der Darsteller dieser Filmsequenz
– identisch mit dem Geräuschemacher – stapelt sämtliche
Einrichtungsgegenstände in der Mitte seines Einzimmerapartments in
und übereinander.
Die Annahme, es handle sich um einen Filmemacher, der mit einfachsten Mitteln
seinen eigenen Film vertont, gerät ins Wanken, als beide Protagonisten
plötzlich für einen kurzen Augenblick ihre Zimmer verlassen und
aus dem Blick der Kamera verschwinden. Es scheint, als hätten die beiden
die Plätze getauscht. Steht nun der Soundmaker im Apartment und der
andere im Tonstudio? Warum räumt die Person im Apartment das mühselig
übereinander gestapelte Mobiliar wieder an seinen Platz zurück?
Unklar erscheint auf einmal auch, ob die Handlung den Ton bedingt, oder
nicht vielleicht umgekehrt. Mehr und mehr schlägt das Vertraute ins
Surreale um.
Rosefeldt bedient sich hier des filmischen Verfahrens der pendelnden oder
langsam vor und zurückfahrenden Kamera. Dabei verzichtet er fast gänzlich
auf narrative Schnitte. So erscheinen seine Protagonisten unentrinnbar im
absurden Kreislauf ihrer monotonen Handlungen gefangen. Sowohl The Soundmaker
als auch Stunned Man (der zweite Teil der Trilogy of Failure) […]
lassen sich als Pihilosophie in bewegten Bildern interpretieren. Vielschichtig
und mit satirischem Witz beleben sie die existenzialistische Auslegung der
Sisyphosmetapher wieder und reflektieren über das eigene Medium.