Zu Bernhard Leitner essay cv
Zwischen Innen und Außen [Detlef B.Linke]: Bernhard Leitner weist mit seinen Kopfräumen (Kopf-Raum-Stücken) darauf hin, dass nicht nur das Akroamatische innen geschieht, sondern auch unsere NachAußenProjektion einen Innenraum zu benutzen vermag. Man muss jedoch fragen, ob in dem, was wir Innen nennen, nicht zu vieles aneinander stößt und ob »Innen« nicht auch eine Metapher für etwas anders gar nicht Bezeichenbares sein könnte. Was ist denn nun innen: die Seele, das Gehirn oder ein Projektionsraum für Schallwahrnehmungen? Ist innen, wo wir unsere Seelenwelt beheimatet haben, auch der freie Spielraum der Schallereignisse? Geht der Ton in uns ein und aus, als ob wir keinen Torhüter hätten, der darauf hinwiese, dass innen die Seele ist und der Ton sich nur als seelischer innen und als physikalischer außen bewegen darf? Hier werden offenbar unsere verhärteten Vorstellungen über Innen und Außen in Schwingungen versetzt. Wo ist das Ich, wenn der Klang Innen and Außen gleichermaßen besetzen kann? Ist das Ich vielleicht nur eine willkürliche Verkrustung der zwischen Innen und Außen grenzenlos wie der Klang hin und her wandernden Seele? Ist das Ich ein Verhärtungskomplex aus Kalk, Kruste und Gold, in dem das Reine erst freigemacht werden müsste?
Ton-Feld V 2002, Archiv Leitner
In den KOPFRÄUMEN wird die Architektur wieder zum Klang. Die Steine verwandeln sich wieder in die Saitenklänge des Amphion und weisen auf einen größeren Weltenbau, der sich in der Harmonie der Hirnhemisphären nur manifestiert. Das Kopfgefühl ist kein ausreichender Anhalt für die Lokalisation unserer Ortlosigkeit. Die KOPFRÄUME zeigen uns erst recht, dass wir nicht der Ort sind, an dem wir uns aufhalten, ja dass wir nicht einmal wissen, an welchem Ort wir uns aufhalten. Unser Ortungssinn, aus evolutionärer Sicht lange geschult am Eindringlichen und Abzudrängenden, muss feststellen, dass das Andere bereits in unserer Tiefe drin ist. Flucht und Abwehr sind hier nicht möglich. Hier kann nur helfen, die Metapher des Innen aufzugeben. Doch was ist es, was sich unter dem Zeichen des Innen verbirgt? War es ein bloßes Nichts oder das Nirgendwo? Vielleicht hatte der Dichter recht, und er muss nur noch stärker bestätigt werden: Das Nirgends wird Welt sein als Innen.
Bei der Erprobung der TON-LIEGE geht oft das Gefühl der Kinästhesie und der Standfestigkeit für die Dimension der Füße verloren. Man kommt in eine Empfindung des Schwebens und dies ist doch schon von grundsätzlicher theoretischer Bedeutung. Es gibt einige Hinweise, inwieweit Kinästhesie und andere Sinnessysteme beim Aufbau des Raumes eine Bedeutung spielen. Und von besonderem Interesse ist auch, inwieweit Raum vom eigenen Körperschema her entwickelt und entworfen wird. Das Empfinden des Wogens auf der TON-LIEGE wird ja doch auch in deutlicher Beziehung zu dem Wandern dieser Klangphänomene vom Fuß zum Kopf zu sehen sein, und man muss doch annehmen, dass hier die Kinästhesie aus dem Bewusstsein verdrängt wird und sich sozusagen ein ganz anderer subjektiver Raum entwickelt.
Adel Abdessemed/Silvia Ocougne
Dave Allen
Alfred Behrens
Maria Blondeel
Reinhard Blum/Uwe Bressnik
Jens Brand
Candice Breitz
Building Transmissions & Douglas Park
Janet Cardiff/George Bures Miller
Nicolas Collins
Alvin Curran
Joanna Dudley
[dy'na:mo]
Ulrich Eller
David First
Nina Fischer/Maroan el Sani & Robert Lippok
Terry Fox
Bernhard Gál
Seppo Gründler
Gut & Rist aka Gutarist
Carl Michael von Hauswolff & freq_out orchestra
Susan Hiller
Robert Jacobsen
Rolf Julius
Georg Klein/Steffi Weismann
Katjia Kölle
Christina Kubisch
Hans Peter Kuhn
Tilman Küntzel
Kalle Laar
Donatella Landi
Bernhard Leitner
Aernout Mik
Robin Minard
Ricardo Miranda Zuñiga
Helen Mirra
Michael Muschner
Carsten Nicolai
Andreas Oldörp
Finnbogi Pétursson
Werner Reiterer
Robin Rimbaud aka scanner
Julian Rosefeldt
Klara Schilliger/Valerian Maly
society of algorithm [Guy van Belle/Akihiro Kubota]
Jan-Peter E.R. Sonntag
tamtam [Sam Auinger/Hannes Strobl]
Ana Torfs
Edwin van der Heide
Maurice van Tellingen
Stephen Vitiello
Kris Vleeschouwer
Heinz Weber
Achim Wollscheid
Miki Yui
Artur Zmijewski

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