Neue Wirklichkeiten schaffen. [Robin
Minard] In meiner eigenen Arbeit hat die Idee der Klanginstallation eine
sehr spezifische Bedeutung gewonnen: die Integration von Klang in öffentliche
Umgebungen und damit das Verschmelzen von Werken nicht nur mit vorhandener Architektur,
sondern auch mit alltäglichen Situationen und funktionalen Umfeldern. Die
visuellen Elemente der Werke wurden mit akustischen Überlegungen und mit
spezifischen Weisen der Klangübertragung verbunden. Ein solcher Ansatz
überschreitet unweigerlich die Grenzen zwischen konventionellen Kunstgattungen
(Musik, Bildende Kunst und Architektur) und schafft neue Beziehungen zwischen
dem Kunstwerk selbst und dem Kunst- »Konsumenten«. Die Verschmelzung
ist ein Grundaspekt der Installationen. Eines meiner zentralen Anliegen besteht
darin, einen Dialog herzustellen zwischen dem Werk, das ich schaffe, dem Raum,
in dem ich das Werk installiere, und einer Öffentlichkeit, die mein Werk
entweder im Vorübergehen erlebt oder die über einen längeren
Zeitraum hinweg mit ihm lebt oder arbeitet. Meist zielen meine Installationen
darauf ab, der Öffentlichkeit den gewählten Raum intensiver erlebbar
zu machen oder ihr eine neue oder angereicherte Wahrnehmung ihrer Umgebung zu
verschaffen. In diesem Sinne gelangt die Essenz des Kunstwerkes nicht allein
durch das Werk selbst zum Ausdruck, sondern eher durch die hergestellte Beziehung
zwischen dem Werk und dem Raum, für den es geschaffen wird.
chambre 108 (bleu) 2004/2006, Foto © Fran¨ois Domahidy