Zu Ricardo Miranda Zuñiga essay cv
Information in the Expanded Field: a Case Study [Ryan Griffis]: Der Begriff »Informationszeitalter« unterstellt, die wichtigste zur Zeit produzierte Sache sei Information, in Form von Wissen, Daten und Formeln, im Gegensatz zu aus Bronze oder Stahl gemachten Dingen. Im gleichen Sinne heißt es, die Ökonomie verhandle nun Dienstleistungen – etwa Datenverarbeitung und Telemarketing – und nicht mehr die Fabrikation von Automobilen oder Küchengeräten. Die komplementären Mythen von der »Dienstleistungsökonomie« und vom »Informationszeitalter« beruhen auf einer stark selektiven Wahrnehmung, der die gleichzeitige Existenz von »älteren« Ökonomien aus dem Blick gerät. Das »Informationszeitalter« ist gewissermaßen die Oberfläche von Fritz Langs Metropolis, wo Maschinen die Produktion weit unter der Erde verrichten.
Für die Diskussion über eine konstruktive Kritik unseres Umgangs mit Information, über produktive Strategien, die sich mit den Lücken im System befassen und damit, was durch diese Lücken ins System eingebracht werden kann, sind zahlreiche Ausgangspunkte denkbar. Die Arbeiten von Ricardo Miranda Zúñiga scheinen mir dafür in besonderer Weise geeignet. Zum einen, weil die Distribution und Repräsentation von Information für diese Arbeiten offenbar grundlegend ist. Zum anderen nutzen sie gerade jene Technologie, die als ultimativer Ausdruck des »Systemabschlusses« bezeichnet wurde: den Personal Computer. Miranda Zúñigas Verwendung des Computers bringt den Zustand der globalisierten Information – als ein komplexes, von Annahmen und Strukturen überdeterminiertes Gefüge, das als System aufgrund seiner Komplexität aber für Veränderungen und Störungen dennoch offen ist – auf den Punkt. Unter Verwendung verschiedener Darstellungstaktiken, von Computerspielen bis zu interaktiven Skulpturen und Video, geht es um Themen wie illegale Einwanderung und Arbeit oder die ökologischen Auswirkungen der globalen Entwicklung. Ein Meta-Text allerdings durchzieht alle Arbeiten: Miranda Zúñiga ist es nicht um die »Authentizität« von Daten zu tun, sondern zuallererst um jene Prozesse, die festlegen, was überhaupt als Daten betrachtet werden kann. Die Frage, welche Information als relevant gilt, als aussagekräftig in Bezug auf Entscheidungen – auch solcher personeller und organisatorischer Art –, wird in Zúñigas Schaffen politisch aufgeladen. [aus: Ryan Griffis: »Information in the Expanded Field: a Case Study«, www.furtherfield.org]
Adel Abdessemed/Silvia Ocougne
Dave Allen
Alfred Behrens
Maria Blondeel
Reinhard Blum/Uwe Bressnik
Jens Brand
Candice Breitz
Building Transmissions & Douglas Park
Janet Cardiff/George Bures Miller
Nicolas Collins
Alvin Curran
Joanna Dudley
[dy'na:mo]
Ulrich Eller
David First
Nina Fischer/Maroan el Sani & Robert Lippok
Terry Fox
Bernhard Gál
Seppo Gründler
Gut & Rist aka Gutarist
Carl Michael von Hauswolff & freq_out orchestra
Susan Hiller
Robert Jacobsen
Rolf Julius
Georg Klein/Steffi Weismann
Katjia Kölle
Christina Kubisch
Hans Peter Kuhn
Tilman Küntzel
Kalle Laar
Donatella Landi
Bernhard Leitner
Aernout Mik
Robin Minard
Ricardo Miranda Zuñiga
Helen Mirra
Michael Muschner
Carsten Nicolai
Andreas Oldörp
Finnbogi Pétursson
Werner Reiterer
Robin Rimbaud aka scanner
Julian Rosefeldt
Klara Schilliger/Valerian Maly
society of algorithm [Guy van Belle/Akihiro Kubota]
Jan-Peter E.R. Sonntag
tamtam [Sam Auinger/Hannes Strobl]
Ana Torfs
Edwin van der Heide
Maurice van Tellingen
Stephen Vitiello
Kris Vleeschouwer
Heinz Weber
Achim Wollscheid
Miki Yui
Artur Zmijewski

Liste ausblenden
english