Zu Andreas Oldörp essay cv
[Helga de la Motte-Haber und Markus Steffens]: Von Objekt und Installationskunst kommend, beschäftigt sich Andreas Oldörp seit 1985 mit den Wechselwirkungen von Klang und Raum. Seit 1988 entwickelt er Klanginstallationen und skulpturen mit konstanten Klängen, die komplexe und räumlich-variable Klanggewebe erzeugen. Dabei verzichtet Oldörp auf elektronische Klangerzeuger, er verwendet Orgelpfeifen, die durch ein gläsernes Luftleitungssystem verbunden sind, oder »Singende Flammen«, bei denen mit Gas oder Wasserstoff betriebene Brenner die Luftsäulen in Glaszylindern zum Schwingen bringen.
Klangmöbel 2005, Foto © Andreas Langen
Die sorgfältig gebauten und auch ihre visuellen Aspekte hervorhebenden Konstruktionen orientieren sich an den Linienführungen der gegebenen Architektur, setzen räumliche Markierungspunkte, von denen aus sich die Klänge im Raum ausbreiten. Als Primärtöne verwendet Oldörp häufig leicht verstimmte Intervallkonstellationen, die mehr oder weniger starke Schwebungsmuster ausbilden, die sich im Raum überlagern. Während Orgelpfeifen sehr feingliedrige klangliche Färbungen von Räumen erzeugen können, produzieren die obertonreichen Klänge der »Singenden Flammen« kräftige, raumfüllende Gewebe. Diese Klangarchitekturen sind von den akustischen Bedingungen des Ausstellungsraums abhängig. Sie erschließen sich erst in der Bewegung durch den Raum. Manchmal ist nur eine minimale Ortsveränderung notwendig, um neue Bereiche des Klangraums zu betreten. Oldörp versteht dies als einen Prozess individueller »Verortung«. Den Architekturen aus Klang ist der Gedanke eines individuellen Findungsprozesses inhärent, der äußere Stimuli und inneres Erleben ständig neu synchronisiert.
Die neuesten Arbeiten betonen zunehmend den Installationscharakter. Klang ist darin ausdrücklich nur ein Element unter anderen. Die Steinskulptur Große Bergstraße 173 in Hamburg z.B. ist eine Setzung im Außenraum, in der verschiedenste künstlerische Materialien gleichgewichtig zu einer Skulptur vereint wurden, die mit Licht und Klang einen feinen Wirkkreis um sich bildet. [Aus: Helga de la Motte-Haber und Markus Steffens: »Künstlerbiographien«, in: Klangkunst: Tönende Objekte und klingende Räume (= Handbuch der Musik im Zwanzigsten Jahrhundert, Bd. 12), hg. v. Helga de la Motte-Haber, Laaber: Laaber 1999, S. 312, ergänzt und überarbeitet]
Adel Abdessemed/Silvia Ocougne
Dave Allen
Alfred Behrens
Maria Blondeel
Reinhard Blum/Uwe Bressnik
Jens Brand
Candice Breitz
Building Transmissions & Douglas Park
Janet Cardiff/George Bures Miller
Nicolas Collins
Alvin Curran
Joanna Dudley
[dy'na:mo]
Ulrich Eller
David First
Nina Fischer/Maroan el Sani & Robert Lippok
Terry Fox
Bernhard Gál
Seppo Gründler
Gut & Rist aka Gutarist
Carl Michael von Hauswolff & freq_out orchestra
Susan Hiller
Robert Jacobsen
Rolf Julius
Georg Klein/Steffi Weismann
Katjia Kölle
Christina Kubisch
Hans Peter Kuhn
Tilman Küntzel
Kalle Laar
Donatella Landi
Bernhard Leitner
Aernout Mik
Robin Minard
Ricardo Miranda Zuñiga
Helen Mirra
Michael Muschner
Carsten Nicolai
Andreas Oldörp
Finnbogi Pétursson
Werner Reiterer
Robin Rimbaud aka scanner
Julian Rosefeldt
Klara Schilliger/Valerian Maly
society of algorithm [Guy van Belle/Akihiro Kubota]
Jan-Peter E.R. Sonntag
tamtam [Sam Auinger/Hannes Strobl]
Ana Torfs
Edwin van der Heide
Maurice van Tellingen
Stephen Vitiello
Kris Vleeschouwer
Heinz Weber
Achim Wollscheid
Miki Yui
Artur Zmijewski

Liste ausblenden
english