Zu Klara Schilliger/Valerian Maly | essay | cv |
»I need you, like the flower needs the rain, you know … I need you
…«.
Wie liebestrunkene Sommernachtsträumer taumeln die Museumsbesucher über
die Wiese und singen Liebeslieder. Sie sind Teil einer Performance von Klara
Schilliger und Valerian Maly, die im Rahmen der Gruppenausstellung I need you
– Zum Zusammenspiel zwischen Kunst und Publikum 2004 im CentrePasquArt
Biel gezeigt wurde. Nach und nach verteilen die Künstler CD-Player und
Kopfhörer mit verschiedenen Lovesongs an die Besucher und animieren sie
dazu, synchron mitzusingen. Im kollektiven Katzengejaule vermischen sich Leidenschaften
und Freiheitsträume, intensive Glücksgefühle und herbe Enttäuschungen
– eine stumme Diskothek, in der sich Sprachfetzen wie »I need you«,
»Ho bisogno di te« oder »J’ai besoin de toi« und
ungekonnt gesungene Sehnsuchtsmelodien zu einem kakophonen Liebeskonzert vermischen.
Die Performances und Installationen der beiden Schweizer Künstler sind oft –
wenn auch nicht ausschließlich – auf die Situation und das jeweilige Publikum bezogen. Auf eine Einladung zum regelmäßig stattfindenden Performancetag des Kulturzentrums Pfäffikon reagierten sie trotzig: Diesmal sollte der Performancetag nicht wie gewohnt im Kulturzentrum stattfinden, sondern wurde auf eine Bootsrundfahrt über den Zürichsee verlegt. Ihnen fiel dazu partout nichts ein – was sollte schon eine Performance gegen den Ausblick auf See und Berge ausrichten. Mit einem alten Stehruderboot rudern die beiden von Bord des Ausflugsschiffes – und versenken sich vor laufender Kamera und starrendem Publikum selbst im See. Nach und nach füllen sie das Ruderboot mit dem (eiskalten) Seewasser und skandieren zu jedem Eimer die Namen der von der Reling aus zuschauenden Passagiere des Ausflugsschiffes, bis das Boot mit ihnen untergeht.
Mit ihrer InstallAction Stabile Runde anlässlich der Eröffnung des PROGR_Zentrum für Kulturproduktion in Bern 2004 forderte das Performanceduo Mitglieder der Kunstszene und weiteres Publikum auf, einen 1973 von Patrick Hughes (einem britischem Fluxuskünstler) aufgestellten Weltrekord zu brechen. 196 Teilnehmer sitzen sich hintereinander auf den Knien und schließen einen »unsupported circle« – einen »freundschaftlichen Teufelskreis«. Ein neuer Weltrekord wird es natürlich nicht, aber doch ein Großerfolg. Denn innerhalb von Minuten ist ein »High-Performance-Team« entstanden. Noch nie waren sich Künstler und Publikum, Mäzene und Politiker so nah.
Die Performances und Installationen der beiden Schweizer Künstler sind oft –
wenn auch nicht ausschließlich – auf die Situation und das jeweilige Publikum bezogen. Auf eine Einladung zum regelmäßig stattfindenden Performancetag des Kulturzentrums Pfäffikon reagierten sie trotzig: Diesmal sollte der Performancetag nicht wie gewohnt im Kulturzentrum stattfinden, sondern wurde auf eine Bootsrundfahrt über den Zürichsee verlegt. Ihnen fiel dazu partout nichts ein – was sollte schon eine Performance gegen den Ausblick auf See und Berge ausrichten. Mit einem alten Stehruderboot rudern die beiden von Bord des Ausflugsschiffes – und versenken sich vor laufender Kamera und starrendem Publikum selbst im See. Nach und nach füllen sie das Ruderboot mit dem (eiskalten) Seewasser und skandieren zu jedem Eimer die Namen der von der Reling aus zuschauenden Passagiere des Ausflugsschiffes, bis das Boot mit ihnen untergeht.
Mit ihrer InstallAction Stabile Runde anlässlich der Eröffnung des PROGR_Zentrum für Kulturproduktion in Bern 2004 forderte das Performanceduo Mitglieder der Kunstszene und weiteres Publikum auf, einen 1973 von Patrick Hughes (einem britischem Fluxuskünstler) aufgestellten Weltrekord zu brechen. 196 Teilnehmer sitzen sich hintereinander auf den Knien und schließen einen »unsupported circle« – einen »freundschaftlichen Teufelskreis«. Ein neuer Weltrekord wird es natürlich nicht, aber doch ein Großerfolg. Denn innerhalb von Minuten ist ein »High-Performance-Team« entstanden. Noch nie waren sich Künstler und Publikum, Mäzene und Politiker so nah.