[Paula von Sydow]:
Für Jan-Peter E.R Sonntag ist Referenzialität künstlerische Strategie
sowie Arbeitsprinzip und methode. Er stellt Beziehungsgeflechte und Bezüglichkeiten
her zwischen kunst und kulturhistorischen, naturwissenschaftlichen, philosophischen
und literarischen Erkenntnissen und konfrontiert sie mit alltäglichen,
scheinbar banalen Ereignissen und Erfahrungen. Daraus ergibt sich ein Abprüfen
dieser wissenschaftlichen und philosophischen Erkenntnisse in einer Art Anwendung
und praktischer Umsetzung ihrer Maximen, die er wiederum in Form einer künstlerischen
Arbeit zur Disposition stellt bzw. sie absolut setzt. Mit dieser Denk und Arbeitsstruktur
bezieht sich Jan-Peter Sonntag bewusst auf die künstlerischen Ansätze
der 60er und 70er-Jahre, sowohl in der Bildenden Kunst als auch in der Musik.
[…]Mit seiner Arbeit modern minimal disco setzt Sonntag einen Kontrapunkt
zur Installation 612.43WEISS. Im Unterschied zu deren offener Assoziationsstruktur
basiert diese Installation auf einem – fast tautologischen – Zirkelschluss,
der im Laufe der Weiterentwicklung der Arbeit eine selbstreferenzielle Struktur
angenommen hat.
612.43 Weiss 2003-2005, Foto © Jan-Peter E.R. Sonntag