Zu Edwin van der Heide essay cv
Die Apparatur Radio neu definieren [Edwin van der Heide]: Ich bin ursprünglich Komponist. Und ich sehe mich noch immer als einen Komponisten. Meine Arbeit hat sich aber geändert. Ich arbeite nicht mehr sehr oft im Konzertsaal oder in ähnlichen Räumen, sondern oft in sehr spezifischen Räumen oder im öffentlichen Raum. Wenn ich an Medienkunst denke, dann ist diese Kunst nicht immer etwas, was durchkomponiert ist. Obwohl für mich Komposition ohnehin nicht etwas Fixiertes oder vorab Definiertes sein muss, sage ich z.B. auch, dass ich Interaktion komponiere. Ich glaube, dass ein Medienkünstler so etwas nicht sagen sollte, dennoch glaube ich, dass solch eine Perspektive von Bedeutung ist. Weil: Meine kompositorische Arbeit beruht auf einem Medium. Normalerweise arbeitet man damit oder da hinein, und man erweitert die Sprache des Mediums vielleicht, aber das bedeutet zunächst, dass man von einem gegebenen Medium ausgeht. In meiner Arbeit ist es oft so, dass ich ein Medium kreiere, und folgend auch dafür komponiere: nicht in dem Sinne, dass ich etwas Fixiertes, sondern z.B. ein offenes System komponiere.
LSP 2003-2006 Performance, Cultuurnacht, Den Haag 2004, Foto © Spoek Media
Mit Radioscape hab ich eigentlich das Radio-Medium neu definiert. Das bedeutet, dass Radio darin nicht so funktioniert, wie es normalerweise funktioniert. Ich arbeite mit mehreren Sendern, die Sender senden alle auf der gleichen Frequenz. Ich habe einen speziellen Empfänger entwickelt, der die Signale von den einzelnen Sendern mischen kann. Man kann also gleichzeitig die Signale von verschiedenen Sendern empfangen. Die Sender sind verteilt über die Stadt. Und wenn man dann mit dem Empfänger durch die Stadt geht, mischt man seine eigene Komposition, oder man kreiert seine eigene Ordnung. Seine eigene Klangordnung. Durch das Laufen entstehen Klangänderungen. Der Klang ändert sich eigentlich schon im kleinen Detail ganz schnell. Für die große Änderung muß man dann mehr laufen.
Bei mir wird das Publikum Teilnehmer. Und es ist sehr wichtig, das zu verstehen. Es gibt keine Komposition mit einem Anfang und einem Ende. Die Klänge beruhen auf einfachen Mustern. Die Komplexität entsteht durch das Mischen von den verschiedenen Mustern. Die Interaktion, die ich haben möchte, ist, dass der Klang die Teilnehmer bewegt, und dass die Bewegung der Teilnehmer den Klang ändert. Das soll nicht nur fünf oder 20 Minuten lang stattfinden, sondern wirklich länger und komplexer sein. Deswegen ist es auch dann ein generatives System und nicht ein fixiertes. [Edwin van der Heide im Gespräch mit Sabine Breitsameter, freier Auszug, vollständige Version siehe www.swr.de]
Adel Abdessemed/Silvia Ocougne
Dave Allen
Alfred Behrens
Maria Blondeel
Reinhard Blum/Uwe Bressnik
Jens Brand
Candice Breitz
Building Transmissions & Douglas Park
Janet Cardiff/George Bures Miller
Nicolas Collins
Alvin Curran
Joanna Dudley
[dy'na:mo]
Ulrich Eller
David First
Nina Fischer/Maroan el Sani & Robert Lippok
Terry Fox
Bernhard Gál
Seppo Gründler
Gut & Rist aka Gutarist
Carl Michael von Hauswolff & freq_out orchestra
Susan Hiller
Robert Jacobsen
Rolf Julius
Georg Klein/Steffi Weismann
Katjia Kölle
Christina Kubisch
Hans Peter Kuhn
Tilman Küntzel
Kalle Laar
Donatella Landi
Bernhard Leitner
Aernout Mik
Robin Minard
Ricardo Miranda Zuñiga
Helen Mirra
Michael Muschner
Carsten Nicolai
Andreas Oldörp
Finnbogi Pétursson
Werner Reiterer
Robin Rimbaud aka scanner
Julian Rosefeldt
Klara Schilliger/Valerian Maly
society of algorithm [Guy van Belle/Akihiro Kubota]
Jan-Peter E.R. Sonntag
tamtam [Sam Auinger/Hannes Strobl]
Ana Torfs
Edwin van der Heide
Maurice van Tellingen
Stephen Vitiello
Kris Vleeschouwer
Heinz Weber
Achim Wollscheid
Miki Yui
Artur Zmijewski

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