Zu Hans Peter Kuhn essay cv
Im Wechsel-Spiel der Sinne. Gedanken zu den Installationen von Hans Peter Kuhn) [Helga de la Motte-Haber]: Hans Peter Kuhn begann in den 1980er Jahren mit Arbeiten, die das Spektrum akustischen und visuellen Wahrnehmens mit seinen vielen Facetten nutzen: Hören oder Sehen sowie Hören und Sehen spielen eine Rolle.
Die von ihm verwendeten Klänge sind meist so bearbeitet, dass sie nur manchmal ihre Herkunftsquelle erkennen lassen. Das macht sie schwer beschreibbar, weshalb Kuhn sie als »abstrakt« charakterisiert. Für ihn ist ohnehin nicht ein Klang als solcher im Zentrum, aus dem möglichst viele farbige Schichten herausgehört werden sollen; viel wichtiger sind für ihn die klangliche Bewegung, die rhythmischen Muster oder nicht durchschaubare, in sich vernetzt wirkende Abfolgen. Es zählt vor allem das »Zwischen« den Klängen. Die Klänge dienen der Komposition von Zeitstrukturen. Sie spannen mit ihren geschwinden Abfolgen Linien an einem Objekt entlang oder durch einen Raum hindurch; sie gehen daher leicht Interaktionen mit dem Gesehenen ein.
Visuelle und akustische Ereignisse werden in seinen Installationen auffällig oft in regelrecht paralleler Setzung verwendet, sie haben aber wechselseitig eine Ergänzungsfunktion. Beide dienen zwar gleichzeitig der Strukturierung von Raum und Zeit, aber sie bleiben sinnesspezifisch bezogen, so dass sie sich stützen können. Farbig angestrahlte Wände oder Türme entlang von Ufern, Leuchtstoffröhren als Nachzeichnungen von Brücken oder Übergängen fordern zum Wandern des Auges heraus; aber aus der Ferne verschmelzen sie zu einem Bild im Raum. Nähert man sich, wobei immer eine trennende Distanz bleibt, so hört man aus den ebenfalls eingebauten Lautsprechern Klänge laufen. Die Klänge sind »abstrakt«, wichtig ist ihr Verlauf, weil sie dadurch die zeitliche Dynamik des in größerer Nähe betrachtenden Auges hervorkehren. Gleichwohl verleiht die visuelle räumliche Ordnung solch zeitlichem Geschehen seinen formenden Rahmen. Das Hören stimuliert die gesehene Bewegung des wandernden Auges, das Sehen gibt die räumliche Richtung der gehörten Bewegung vor.
Die Installationen von Hans Peter Kuhn, die mit formvollendeter Klarheit an den jeweiligen Ort gesetzt sind, der im farbigen Licht und im bewegten Klang neue Dimensionen gewinnt, scheinen zuweilen traumhaft zu schweben. Die technische Perfektion der Installationen weckt Bewunderung. Diese ästhetische Außenseite kann durchaus auch allein für die unmittelbare Erfahrung einstehen. Aber es entsteht auch eine schwer erklärliche Wahrnehmungsverschiebung: Es scheint, als würde das statische Licht durch die bewegten Klänge auch in Bewegung gesetzt und der Standpunkt des Betrachters dabei eine Rolle spielen, als würde der Eindruck nicht nur von einem automatischen Wahrnehmungsmechanismus, sondern von der Eigentätigkeit des Betrachters abhängen.
Adel Abdessemed/Silvia Ocougne
Dave Allen
Alfred Behrens
Maria Blondeel
Reinhard Blum/Uwe Bressnik
Jens Brand
Candice Breitz
Building Transmissions & Douglas Park
Janet Cardiff/George Bures Miller
Nicolas Collins
Alvin Curran
Joanna Dudley
[dy'na:mo]
Ulrich Eller
David First
Nina Fischer/Maroan el Sani & Robert Lippok
Terry Fox
Bernhard Gál
Seppo Gründler
Gut & Rist aka Gutarist
Carl Michael von Hauswolff & freq_out orchestra
Susan Hiller
Robert Jacobsen
Rolf Julius
Georg Klein/Steffi Weismann
Katjia Kölle
Christina Kubisch
Hans Peter Kuhn
Tilman Küntzel
Kalle Laar
Donatella Landi
Bernhard Leitner
Aernout Mik
Robin Minard
Ricardo Miranda Zuñiga
Helen Mirra
Michael Muschner
Carsten Nicolai
Andreas Oldörp
Finnbogi Pétursson
Werner Reiterer
Robin Rimbaud aka scanner
Julian Rosefeldt
Klara Schilliger/Valerian Maly
society of algorithm [Guy van Belle/Akihiro Kubota]
Jan-Peter E.R. Sonntag
tamtam [Sam Auinger/Hannes Strobl]
Ana Torfs
Edwin van der Heide
Maurice van Tellingen
Stephen Vitiello
Kris Vleeschouwer
Heinz Weber
Achim Wollscheid
Miki Yui
Artur Zmijewski

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